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Mittwoch, 19. Oktober 2016

Kostenlose Führerscheine und finanzielle Zuschüsse: Schwedens Plan zur Wiedereingliederung zurückkehrender IS Kämpfer

Frau Sjörstrand, Herr Carlsson, Familie Nielsson

Ein schwedischer Stadtrat will IS Kämpfern auf Staatskosten Führerscheine und Hausbauzuschüsse geben, um sie von weiteren Terrortaten abzuhalten. Von Lizzie Stromme für www.Express.co.uk, 19. Oktober

Etwa 140 Schweden sind in das Land zurückgekehrt, nachdem sie für die Terrororganisation in Syrien und im Irak kämpften.

In Lund in Südschweden überlegt man gerade, ob sie den Dschihadisten Anreize geben sollen, um sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

Die zur Debatte stehenden Belohnungen wären Hausbauzuschüsse, Wiedereingliederungsmassnahmen in die Arbeitswelt und kostenlose Führerscheine.

Anna Sjörstrand, die Koordinatorin gegen gewalttätigen Extremismus von Lund sagte, in ihrem Zuständigkeitsbereich würde man mit zurückgekehrten Radikalen in der selben Weise umgehen, wie mit Kriminellen, die in die Gesellschaft zurückkehren wollen. Frau Sjörstrand sagte:


"Als das Thema das erste Mal hochkam dachten wir 'Oh Gott, wie sollen wir das blos regeln?'

Aber wir begriffen recht schnell, dass wir mit [den Leuten, die beim IS Fahnenflucht begehen] in der selben Weise [umgehen sollten, wie mit Leuten, die bei Verbrecherbanden Fahnenflucht begehen]."

Der Ansatz wird von einem Bericht des nationalen Koordinators gegen gewalttätigen Extremismus unterstützt.

Der Autor des Berichts ist Christoffer Carlsson, der sagte, dass eine Person mit der Absicht sein extremistisches Umfeld zu verlassen oftmals Hilfe braucht, um es zu schaffen. Er sagte:

"Es ist eine unmittelbare soziale, wirtschaftliche und materielle Frage. Man muss in der Lage sein sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, man braucht einen Führerschein, es braucht einen Schuldenschnitt und man benötigt ein Dach über dem Kopf.

Wenn die Menschen gehen, dann wollen sie durch etwas anderes ersetzten und wenn sie nicht die notwendigen Ressourcen haben, dann wird es schwierig das ganze durchzuziehen."

Herr Carlsson sagte auch, es sei gäbe eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie sich ohne Hilfe nicht von den extremistischen Organisationen lösen können. Er fügte an:

"[Ohne Hilfe] könnten sie beim Versuch scheitern, weil es nichts gibt, was sie draußen hält und es gibt immer etwas, wohin man zurückgehen kann und das ist eben, die Organisation die sie verlassen haben."

Andere Räte in Schweden haben ebenfalls darüber diskutiert, ob sie den selben Ansatz wählen sollten mit dem Versuch, die zurückkehrenden Dschihadisten wieder einzugliedern.


Im Original: Free driving licenses & grants: Sweden's shock plan to reintegrate returning ISIS fighters
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