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Montag, 15. Mai 2017

Der schwedischen Migrationsbehörde wird vorgeworfen, christlichen Asylbewerbern unverhältnismässig schwere Fragen zu ihrem Glauben zu stellen

Man sieht es nicht, aber er schüttelt gerade seinen Kopf 

Für www.TheLocal.se, 14. Mai 2017

Schwedens Migrationsbehörde wurde kritisiert für die Art und Weise, wie sie die religiöse Asylbewerber hinsichtlich ihrer Kenntnisse über das Christentum befragt.

Die Fragen wurden Asylbewerbern gestellt, die zum Christentum konvertiert sind und sich aufgrund von religiöser Verfolgung um Asyl bewerben.

Dabei werden sie zu den technischen Aspekten des christlichen Glaubens ausgefragt, wie etwa die Anzahl der Kapitel im Neuen Testament und dem Unterschied zwischen Orthodoxie und Protestantismus.

Sowohl Anwälte als auch Kirchenvertreter haben das Vorgehen kritisiert, da es nur technisches Wissen verlangt und weniger den Glauben einer Person. Die Antworten auf die Fragen spielen eine Rolle, ob die Bewerber Asyl bekommen oder nicht. Anwalt Serpil Güngör sagte zu SVT:

"Ich halte es für furchtbar. Ich musste wiederholt die Beamten unterbrechen, als sie diese Fragen stellten, weil sie erstens nicht relevant sind und zweitens bei weitem zu kompliziert."

Güngör sagte, dass er seine Klienten bittet, vor ihrem Interview die Bibel sorgfältig zu lesen - während einige schwedische Kirchengemeinden dazu übergingen, als Unterstützung für die Asylbewerber Handbücher mit den wichtigsten Fakten herauszugeben.

Die Migrationsbehörde verteidigte ihr Vorgehen bei den Befragungen und verwies darauf, dass es sich dabei nur um einen Teil der Gesamteinschätzung handelt.

In die Beurteilung der Behörde fliessen auch Faktoren ein, wie etwa die Erklärung, weshalb ein Antragsteller zum Christentum konvertierte und wie sie ihren Glauben leben. Carl Bexelius, der stellvertretende Rechtsdirektor bei der schwedischen Migrationsbehörde sagte zu SVT:


"Es ist eine vernünftige Forderung an die Asylbewerber, über einige Bibelkenntnisse zu verfügen - es sollte natürlich entstehen und sollte eigentlich nicht etwas sein, das man extra einüben muss."






Im Original: Swedish Migration Agency criticized for grilling asylum seekers on their faith
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